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Liebherr investiert in Standorte und Innovationen

Die deutsche Wirtschaft steckt weiter in der Krise. Die Flaute wirkt sich auch auf die Bau- und Baumaschinenbranche aus. Welche Voraussetzungen sind für den Aufschwung erforderlich? Im Gespräch mit Steffen Günther, Managing Director und Mitglied des Direktoriums der Liebherr-International AG, geht es um Einfuhrzölle, Bau-Turbo und Investitionen.

Bau-Ausblick 2026: Liebherr investiert trotz Branchenflaute
Steffen Günther, Managing Director und Mitglied des Direktoriums der Liebherr-International AG: „Wir befinden uns in herausfordernden Zeiten." | Foto: Liebherr

Wie ist die aktuelle wirtschaftliche Lage Ihres Unternehmens?

Steffen Günther: Für uns ergibt sich 2025 ein differenziertes Bild: Während die Firmengruppe im ersten Halbjahr insgesamt ein moderates Wachstum gegenüber dem Vorjahr erwirtschaftet hat, beobachten wir im Produktsegment Baumaschinen und Mining einen Umsatzrückgang. Regional betrachtet entwickelt sich der europäische Markt stabil, während unter anderem in Nordamerika und einigen Nicht-EU-Ländern, wie im Vereinigten Königreich, Rückgänge zu verzeichnen sind. Betrachten wir das gesamte Jahr 2025, erwarten wir ebenfalls ein moderates Umsatzwachstum, wobei die aktuellen Entwicklungen – wie die Einfuhrzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte in die USA – das Erreichen der Ziele erschweren.

Wie lautet die Prognose für 2026?

Günther: Die Baubranche bewegt sich weiterhin in einem anspruchsvollen Marktumfeld, das geprägt ist von unterschiedlichen Entwicklungen. Die von der Bundesregierung in Deutschland angekündigten Initiativen wie der „Bau-Turbo“ zur Beschleunigung des Wohnungsbaus sowie das 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturpaket verdeutlichen, dass die Bedeutung einer Erholung der Baubranche und die Umsetzung zentraler Infrastrukturprojekte erkannt wurde. Die erhofften konjunkturellen Effekte werden allerdings erst mit Verzögerung spürbar sein und hängen maßgeblich von einer konsequenten Umsetzung dieser Maßnahmen ab. Für 2026 rechnen wir nicht mit wesentlichen Wachstumsimpulsen, sondern gehen weiterhin von einer Seitwärtsbewegung bei der Umsatzentwicklung aus.

Gedeiht die grüne Branche?

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Welche Strategie verfolgen Sie beziehungsweise was braucht es für einen Aufschwung?

Günther: Bis eine Wachstumsphase einsetzt, nutzen wir die Zeit, um gezielt in unsere Standorte und in verschiedene Innovationen zu investieren. Derzeit entsteht zum Beispiel in Tupelo (USA/Mississippi) ein neues Logistikzentrum, das die Lieferfähigkeit für den nordamerikanischen Markt verbessert. Zudem errichten wir in Nambsheim (Frankreich) eine Produktionsstätte für Kabinen von Erdbewegungsmaschinen, während wir an unseren Standorten in Bulgarien die Kapazitäten für Luftfahrt-, Verkehrstechnik- und Betontechnologie ausbauen. Mit Blick auf Deutschland erweitern wir in Ehingen das Werk für Mobil- und Raupenkrane und investieren bis 2034 einen dreistelligen Millionenbetrag in die Modernisierung des Standorts für Turmdreh- und Mobilbaukrane in Biberach. Wir befinden uns in herausfordernden Zeiten. Doch unsere Erfahrung zeigt, dass Diversifikation, Internationalität und eine dezentrale Struktur dazu beitragen, konjunkturelle Schwankungen abzufedern und Chancen in einzelnen Märkten zu nutzen.

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