Aufwändige Sanierung unter der Erde
Die nachhaltige Sanierung wasserbaulicher und abwassertechnischer Infrastrukturelemente mittels hochwertiger Instandsetzungsverfahren bildet für viele Unternehmen der Rohrsanierung eine zentrale Kompetenz. Die Swietelsky-Faber GmbH dokumentiert ihre Weiterentwicklung im Bereich der klassischen Bauwerksinstandsetzung durch eine anspruchsvolle Betonsanierungsmaßnahme an einer Gewässerverrohrung im Gemeindegebiet Oberaudorf.


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Im Rahmen eines ersten Bauabschnitts wurde ein vollständig umschlossener Teilbereich des Röthenbachs auf einer Länge von 130 Metern innerhalb eines Zeitraums von sieben Wochen instandgesetzt.
Ausgangslage und Zustandserfassung
Der Röthenbach durchfließt den Ortskern von Oberaudorf als typischer Mittelgebirgsbach. Aufgrund der örtlichen Bebauungsstruktur ist der Bachlauf in diesem Bereich vollständig verrohrt. Die bestehende Verrohrung weist einen überwiegend rechteckigen Querschnitt mit variablen Breiten von ca. 1,50 bis 2,50 Metern sowie Höhen von rund 1,40 bis 2,00 Metern auf. Auf Grundlage von Begehungen und bauwerksdiagnostischen Untersuchungen durch das Ingenieurbüro Stief+Kurz aus Rosenheim konnten erhebliche substanzielle Schäden an der Betonkonstruktion dokumentiert werden. Das daraufhin entwickelte Sanierungskonzept wurde öffentlich ausgeschrieben. Swietelsky-Faber konnte sich im Vergabeverfahren gegen Mitbewerber durchsetzen und erhielt den Zuschlag von der Gemeinde Oberaudorf für die Durchführung der Maßnahme.
Baulogistik und Vorbereitung
Zu Beginn der Arbeiten wurde der betroffene Abschnitt durch wasserbauliche Umleitungsmaßnahmen vollständig trockengelegt, um jegliche Beeinträchtigung des Gewässers und der Umwelt durch Sanierungsrückstände wie Abbruchmaterial oder Zementleim auszuschließen.

Die Arbeiten gliederten sich in drei Hauptphasen: Vorarbeiten, Vorsanierung und Instandsetzung. Im Rahmen der Untergrundvorbereitung wurde die Deckenfläche sowie abschnittsweise auch die Wandflächen mittels Höchstdruckwasserstrahlen (HDW) bearbeitet. Ziel war eine definierte Abtragstiefe von 0,5 bis 1,0 Zentimetern sowie das Freilegen korrodierter Bewehrung mit einem Reinigungsgrad SA 2½. Ergänzende Prüfverfahren wie Haftzugtests, Schallprüfung (Abklopfen) und Druckfestigkeitsprüfungen dienten der Qualitätssicherung des Untergrunds.
Im Anschluss erfolgte eine zweilagige Applikation einer mineralischen Korrosionsschutzbeschichtung. Parallel wurden im Zuge der Vorsanierung etwa 110 punktuelle Schadstellen (bis ca. 2 Quadratmeter) sowie rund 30 Rohreinbindungen unter Verwendung mineralischer Instandsetzungssysteme der Firma Remmers reprofiliert. Zudem wurden ca. 80 Meter Fugen und Risse mittels Bohrpacker-Verfahren kraft- und formschlĂĽssig mit dem Injektionsharz MC-Injekt 2300 Flow der Firma MC-Bauchemie und einer 1K-Injektionspumpe (MC-520) verpresst.
Instandsetzungsarbeiten mit hohem Aufwand
Die umfangreichen Instandsetzungsmaßnahmen begannen mit der Montage von ergänzender Bewehrung. Zur Verstärkung der Deckenbereiche wurden auf zwei je 10 Meter langen Abschnitten insgesamt ca. 1,2 Tonnen Betonstahl BSt 500 S mit Kopfbolzendübeln, Verbundankern und Injektionsmörtel formschlüssig eingebunden. Eine größere Schadstelle in der Wand wurde durch Einbau von Betonstahlmatten instandgesetzt. Für die Ausführung der Bohlenschalung wurden zusätzlich K-TEC-Anker als Rückverankerung zur Ableitung von Strömungskräften eingebaut.

Im Anschluss erfolgte die Applikation des Spritzbetons im Trockenspritzverfahren. Aufgrund der geforderten Pumplängen von bis zu 70 Metern wurde diese Technologie gewählt. Die Auftragsstärken lagen je nach Bereich zwischen 2 und 4 Zentimetern, im Bereich neu eingebauter Bewehrung bei bis zu 10 Zentimetern. Insgesamt kamen ca. 63 Tonnen Trockenspritzmörtel zum Einsatz – verteilt über einen Zeitraum von drei Wochen.
Ein besonderes technisches Highlight stellte die Herstellung des Kolkschutzes in der Sohle dar. Über eine Strecke von 70 Metern wurde unter Einsatz von pumpfähigem Beton ein Volumen von 16 Tonnen innerhalb eines vierstündigen Arbeitsfensters eingebracht. Nach Erreichen der Betonendfestigkeit (28 Tage) erfolgte eine abschließende Qualitätskontrolle mittels erneuter Haftzug- und Druckfestigkeitsprüfungen.
Projektfazit in Oberaudorf
„Die Herausforderung bei Projekten dieser Art liegt in der stringenten Ablaufkoordination und der täglichen Erbringung hoher Leistungsmengen bei gleichzeitiger Einhaltung aller qualitätsrelevanten Parameter“, so Bauleiter Johann Tiefenthaler. „Ein solches Vorhaben kann nur mit einem hochqualifizierten Team umgesetzt werden. Besonders hervorzuheben ist das geschulte Fachpersonal mit gültigem SIVV-Schein sowie Spritzdüsenführerschein, das im Projekt entscheidende Mehrwerte generiert hat.“
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