Europäische Hersteller fordern Schutz vor Billigimporten aus China
Vier führende Mobilkranhersteller aus Deutschland und Österreich haben bei der Europäischen Kommission eine Antidumpingbeschwerde gegen Importe aus China eingereicht. Sie sehen sich durch subventionierte Preise benachteiligt und warnen vor Risiken für Versorgungssicherheit, Infrastrukturprojekte und die technologische Wettbewerbsfähigkeit in Europa.

Beteiligt an der Beschwerde sind Liebherr (Ehingen/Nenzing), Manitowoc (Wilhelmshaven), Tadano (Zweibrücken, Lauf) und Sennebogen (Straubing). Gemeinsam repräsentieren sie laut VDMA rund 99 % der europäischen Mobilkranhersteller. Die Unternehmen werfen den chinesischen Wettbewerbern vor, Mobilkrane zu Preisen in die EU zu liefern, die deutlich unterhalb der tatsächlichen Produktionskosten liegen. Dadurch entstehe ein unlauterer Wettbewerb, der die gesamte europäische Industrie gefährde.
Zentrale Rolle für Infrastruktur, Energie und Verteidigung
Konkret geht es um Mobilkrane mit einer Tragfähigkeit ab 30 Tonnen, montiert auf selbstfahrenden Fahrzeugen. Solche Geräte kommen unter anderem beim Ausbau der Energieinfrastruktur, beim Brücken- und Leitungsbau, im Straßen- und Schienenverkehr sowie bei militärischen Aufgaben zum Einsatz. In vielen dieser Bereiche gelten Mobilkrane als systemkritisch.
Die Hersteller argumentieren, dass sie nicht nur hohe Umwelt- und Sicherheitsstandards einhalten, sondern auch in Effizienz, Leistung und Digitalisierung investiert haben. Diese Investitionen würden durch staatlich gestützte Billigkonkurrenz aus China untergraben.
Hersteller fordern entschlossenes Handeln der EU-Kommission
„Unsere Industrie begrüßt fairen Wettbewerb, aber es ist offensichtlich unfair, mit Produkten zu konkurrieren, deren Preise nicht einmal die Rohstoff- und Energiekosten decken“, sagt Christoph Kleiner, Geschäftsführer Vertrieb bei Liebherr in Ehingen.
Auch Aaron Ravenscroft, Präsident und CEO von Manitowoc, fordert eine Reaktion: „Die Kommission muss Maßnahmen gegen die Schädigung der europäischen Industrie ergreifen, die durch diese Dumpingpraktiken verursacht wird.“
Tadano-Europa-Chef Noriaki Yashiro sieht das ähnlich: „Die wettbewerbsverzerrenden Preisstrategien machen die Einleitung einer Antidumpinguntersuchung notwendig. Nur so lässt sich die Produktion und Beschäftigung in Europa langfristig sichern.“
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Warnung vor Abhängigkeit und Produktionsverlagerung
Nach Einschätzung der beteiligten Unternehmen verfolgen chinesische Anbieter eine aggressive Exportstrategie, unterstützt durch Subventionen und nicht ausgelastete Produktionskapazitäten. „Wenn keine Antidumpingmaßnahmen folgen, wird die Schädigung der europäischen Industrie weitergehen“, warnt Erich Sennebogen, Geschäftsführer der Sennebogen Maschinenfabrik GmbH. Europa drohe eine zunehmende Abhängigkeit in einem Bereich, der sicherheits- und infrastrukturpolitisch von strategischer Bedeutung sei.
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