Temperaturmessung auf Strecke
So präzise die Aushärtung von GFK-Linern im Altrohr mittlerweile gesteuert werden kann – ein entscheidender Einflussfaktor blieb bislang schwer kontrollierbar: Temperaturschwankungen entlang der Leitungslänge, die die Aushärtung im Innern des Liners beeinflussen können. Reline hat sich dieser Herausforderung angenommen und liefert nun eine Lösung, die eine gleichbleibend hohe Sanierungsqualität gewährleistet.


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Die Streckentemperaturmessung ermöglicht eine kontinuierliche Echtzeit-Überwachung des Aushärtungsprozesses. „Zwischen der harzgetränkten Glasfaserlage und den äußeren Folienschichten des Liners wird ein Streckentemperaturkabel integriert, das alle 5 Sekunden Messpunkte aufzeichnet“, erläutert Dr. Rainer Wendel, Head of Research & Development bei Reline. „Diese Messpunkte liefern präzise Temperaturwerte von den Außenseiten des harzgetränkten Laminats im Liner.“
Präzisere Messdaten für optimierte Aushärtung
Im Vergleich zu den bisherigen Verfahren bietet die Streckenmessung entscheidende Vorteile. Während etwa die dielektrische Analyse (DEA) zur Ermittlung der Molekülbeweglichkeit eine aufwändige Interpretation der Messwerte erfordert, stellt die Streckenmessung konkrete Temperaturdaten bereit. Diese liefern dem Einbauteam vor Ort eine direkte, klar verständliche Entscheidungsgrundlage – und das in Echtzeit.
Einzelne Punktmessungen, wie sie bei der DEA üblich sind, werden durch eine flächendeckende Erfassung entlang des gesamten Liners ersetzt. Dies ermöglicht erstmals eine dynamische Anpassung der Aushärteparameter der UV-Lichterkette an die Umgebungstemperatur. „Dadurch wird gewährleistet, dass über die gesamte Linerlänge hinweg die bestmöglichen mechanischen Kennwerte erreicht werden“, erklärt Dr. Rainer Wendel. „Das wirkt sich positiv auf die Qualität und die Lebensdauer der sanierten Leitung aus.“

Der nächste Entwicklungsschritt ist bereits in Arbeit: Zukünftig sollen die Aushärteanlagen von Reline die Temperatursteuerung automatisiert übernehmen, um eine noch präzisere Prozesskontrolle zu ermöglichen.
Praxiserprobung und Ausblick
Nach einer erfolgreichen ersten Praxiserprobung, die durch eine Standard-Messtechnologie validiert wurde, werden nun umfangreiche Daten aus weiteren Anwendungen gesammelt. „Unser Ziel ist es, bis Ende Q1-2026 mindestens 30 Kilometer Liner mit integriertem Kabel zu verlegen“, so der Head of Research & Development.

Dabei sollen Informationen aus Projekten mit unterschiedlichen Nennweiten, Wandstärken, Profilen und Temperaturbedingungen gesammelt werden. Zusätzlich werden Materialproben an den Baustellen entnommen und mit etablierten Prüfmethoden, darunter mechanische und chemische Analysen, untersucht. Auf Basis dieser breiten Datengrundlage lassen sich dann beispielsweise optimierte Verarbeitungsfenster für eine maximale Aushärtungsqualität definieren.
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„Die Streckenmessung stellt einen entscheidenden Fortschritt in der Qualitätssicherung dar“, betont Dr. Rainer Wendel. „Wir freuen uns auf einen intensiven Austausch mit unseren Kunden wie auch der gesamten Branche in den kommenden Monaten.“ Die Standard-Alphaliner 500G und 1800H sind bereits in sämtlichen Varianten mit der Streckenmessung verfügbar.
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Quelle: RelineEurope
