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B_Iumweltbau

Mit reduziertem Fußabdruck Richtung Klimaanpassung

Urbane Räume umweltfreundlich und klimaresilient zu gestalten ist in der Stadtplanung heute wichtiger denn je. Ein Vorzeigeprojekt ist hier der Heidelberger Stadtteil Bahnstadt, wo das Regenwasserkonzept ressourcenschonend und verantwortungsvoll an die Anforderungen von morgen angepasst wurde.

Heidelberger Bahnstadt: Mit reduziertem Fußabdruck Richtung Klimaanpassung
Die Heidelberger Bahnstadt will weltweites Vorbild für nachhaltiges urbanes Bauen sein. Für das Regenwasserkonzept kommen insgesamt 510 m der klimafreundlich produzierten Pipe2Pipe-Kanalrohre zum Einsatz. | Foto: Funke Kunststoffe

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Früher ein Güter- und Rangierbahnhof, heute eine der weltweit größten Passivhaussiedlungen, die ein Vorbild für nachhaltiges urbanes Bauen sein will: Das Areal der Bahnstadt ist wenige Gehminuten vom Heidelberger Hauptbahnhof entfernt und 116 Hektar groß. Neben einer regenerativen Energieversorgung und Passivhäusern mit Dachbegrünung sind auch beim Entwässerungskonzept die Weichen auf Klimaresilienz gestellt. Auf einer Länge von insgesamt knapp einem Kilometer werden parallel zur Straße „Langer Anger“ Wasserbecken eingerichtet, die der Regenwasserbewirtschaftung dienen und im Sommer über Verdunstung für ein angenehmes Mikroklima sorgen. Vier der sieben Becken sind bereits realisiert. Die restlichen drei Wasserbecken zwischen Pfaffengrunder Terrasse und Kumamotostraße mit einer Gesamtlänge von 280 m und einem Fassungsvermögen von 1.700 m3 befinden sich derzeit im Bau.

Durchdachtes Konzept zur Retention von Niederschlag

„Das Wasser in den Becken wird dauereingestaut, was neben dem Kühlungseffekt im Sommer auch zum Naherholungscharakter beiträgt. Im Falle von Starkregenereignissen können die überschüssigen Niederschläge über die seitlichen Rasenflächen versickern sowie über die Überlaufkästen in den seitlichen Sitzstufen in die darunter liegende Schotterrigole abgeführt werden“, erklärt Uwe Ludwig, Abteilungsleiter beim Abwasserzweckverband (AZV) Heidelberg.

Mit Blick auf Einbau, Langlebigkeit und Qualität stehen die Pipe2Pipe-Kanalrohre den bewährten HS-Kanalrohren in nichts nach. Durch ihren wesentlich geringeren CO2-Fußabdruck sind sie für umweltbewusste Kunden eine nachhaltige Alternative. | Foto: Funke Kunststoffe
Mit Blick auf Einbau, Langlebigkeit und Qualität stehen die Pipe2Pipe-Kanalrohre den bewährten HS-Kanalrohren in nichts nach. Durch ihren wesentlich geringeren CO2-Fußabdruck sind sie für umweltbewusste Kunden eine nachhaltige Alternative. | Foto: Funke Kunststoffe
Bevor das anfallende Regenwasser allerdings in die Wasserbecken zwischen Pfaffengrunder Terrasse und Kumamotostraße eingeleitet werden kann, muss es zunächst zwischengespeichert werden, um dann filtriert werden zu können. Der Filtrationsvorgang ist notwendig, um den Eintrag von gelöstem Phosphor in die Wasserbecken, welcher mit dem Niederschlagsabfluss der begrünten Dachflächen abgespült wird, zu verhindern. Die Stadt Heidelberg entschied sich mit Blick auf die Retention im zweiten Bauabschnitt für den Einsatz von insgesamt fünf KS-Bluebox-Elementen von Funke Kunststoffe mit einem Retentionsvermögen von knapp 180 m3. Zusätzlich kommen insgesamt 510 m der neuen, klimafreundlich produzierten Pipe2Pipe-Kanalrohre von Funke in Nennweiten zwischen DN/OD 160 und DN/OD 500 zum Einsatz, die zur Schaffung von weiterem Speichervolumen beitragen.

Erhalt der Wasserqualität und Grundwasserschutz

Das Regenwasser von den umliegenden Gebäuden gelangt über die Pipe2Pipe-Kanalrohre in die KS-Blueboxen und von dort über ein Pumpwerk auf eine Filteranlage. Erst danach wird es in die Wasserbecken eingespeist. Karsten Schmidt, Geschäftsführer von Bioplan-Ingenieurgesellschaft mbH, Sinsheim, nennt den Grund, warum die Aufbereitung wichtig ist: „Bei den vier Wasserbecken des ersten Bauabschnitts ist das Regenwasser ungefiltert direkt in die dauereingestauten Wasserbecken eingeleitet worden. Dies hat im Hinblick auf den relativ hohen Phosphorgehalt aus den Substraten der angeschlossenen Gründachflächen zu einer erheblichen Algenbildung geführt.“ Durch die Filtration über ein mit Eisenhydroxid angereichertes Substrat in den Filterbecken kann der Nährstoffgehalt in den Wasserbecken signifikant gesenkt und die Algenbildung entscheidend gehemmt werden.

Insgesamt fünf KS-Bluebox-Elemente mit einem Retentionsvolumen von knapp 180 m3 kommen in Heidelberg zum Einsatz. Verbunden werden die mit 5 mm starken PE-HD Platten umhüllten Boxen mit Hilfe des besonders nachhaltigen Pipe2Pipe-Kanalrohrsystems. | Foto: Funke Kunststoffe
Insgesamt fünf KS-Bluebox-Elemente mit einem Retentionsvolumen von knapp 180 m3 kommen in Heidelberg zum Einsatz. Verbunden werden die mit 5 mm starken PE-HD Platten umhüllten Boxen mit Hilfe des besonders nachhaltigen Pipe2Pipe-Kanalrohrsystems. | Foto: Funke Kunststoffe
Im zweiten Bauabschnitt der Wasserbecken in der Bahnstadt ist diese Art der Wasseraufbereitung daher von vornherein vorgesehen. „Die Kombination von Pipe2Pipe-Kanalrohren mit KS-Bluebox-Elementen in Verbindung mit den Filterbecken dient letztlich auch dem Erhalt der Wasserqualität in den Becken und dem Grundwasserschutz, da Niederschläge zunächst gesammelt werden, um sie anschließend gedrosselt der Behandlungsanlage zuzuführen“, erläutert Manuel Ballarini von der das Projekt betreuenden Abteilung Grünanlagen des Landschafts- und Forstamtes Heidelberg und fügt hinzu: „Die Größe der einzelnen KS-Blueboxen wurde an den jeweils per Simulation ermittelten Zulauf angepasst. Die kleinste verwendete KS-Bluebox hat ein Volumen von 11,7 m3, die beiden größten von 38,8 m3.“

Nachhaltigkeit weitergedacht mit Funke Pipe2Pipe

Die Bahnstadt will als eine der größten Passivhaussiedlungen der Welt ein Vorbild sein für nachhaltiges und umweltbewusstes urbanes Bauen. Dass hier mit den im Sinne der Kreislaufwirtschaft produzierten Pipe2Pipe-Kanalrohren ein System mit erheblich reduziertem ökologischen Fußabdruck zum Einsatz kommt, war ein besonderes Anliegen der Stadt. Funke-Fachberater Ralph Mayer erklärt, was es mit einer der jüngsten Innovationen von Funke Kunststoffe auf sich hat: „In etwa 50 % des Pipe2Pipe-Kanalrohres bestehen aus PVC-U-Rezyklat; rund 50 % des PVC-U werden mit Ökostrom produziert. Gegenüber dem bewährten HS-Kanalrohr liegt die CO2-Einsparung bei 50 % – und das bei gleich hoher Produktqualität. Damit ist Pipe2Pipe für umweltbewusste Kunden, die auf Recycling und Klimafreundlichkeit Wert legen, sehr attraktiv.“

Das Pipe2Pipe-Kanalrohrsystem umfasst auch Formteile, wie die hier im Bild zu sehenden Bögen. Ebenfalls zum Einsatz kommen in Heidelberg VPC-Rohrkupplungen von Funke. | Foto: Funke Kunststoffe
Das Pipe2Pipe-Kanalrohrsystem umfasst auch Formteile, wie die hier im Bild zu sehenden Bögen. Ebenfalls zum Einsatz kommen in Heidelberg VPC-Rohrkupplungen von Funke. | Foto: Funke Kunststoffe

Im Hinblick auf die Handhabung der Funke-Produkte betont Polier Rosario Ligori von der ausführenden August Fichter GmbH & Co. KG, Raunheim: „Die Kanalrohre und Formteile sind allesamt gut aufeinander abgestimmt und lassen sich gut einbinden. Die KS-Bluebox setzen wir zum ersten Mal ein. Bisher sind unsere Erfahrungen sehr positiv. Die relativ leichten Boxen sind außerdem schnell geliefert worden.“

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Ende 2025 sollen die Arbeiten an den Wasserbecken der Bahnstadt abgeschlossen sein.

Quelle: Funke Kunststoffe

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