eActros 400 überzeugt mit leiser Kraft
Leise, kraftvoll und erstaunlich wendig: Der neue Mercedes eActros 400 zeigt im ersten Fahrtest, dass sich Effizienz und Fahrspaß auch im schweren Verteilerverkehr nicht ausschließen. Daimler Truck schließt mit ihm die Lücke nach unten im elektrischen Lkw-Angebot.


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Nach den ersten Kilometern rund um den Standort im elsässischen Molsheim wird klar: Der eActros 400 ist mehr als nur die abgespeckte Variante des großen 600ers. Der 19- bis 26-Tonner beschleunigt spontan, rollt nahezu lautlos und lässt sich trotz seiner Dimensionen präzise manövrieren. Entwickelt für kürzere Distanzen im regionalen Verteilerverkehr und in der Baustofflogistik, basiert er technisch auf dem eActros 600 – allerdings mit zwei statt drei Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LFP). Das reduziert die Reichweite auf maximal 480 km, steigert aber die Nutzlast und senkt die Anschaffungskosten deutlich.
Zum Vergleich: Mercedes gibt für den eActros 600 mit 621 kWh installierter Batteriekapazität Reichweiten bis 560 km an. Aber auch die rund 400 kWh nutzbare Kapazität im eActros 400 sollten im regionalen Verteilerverkehr und der Baustellenbelieferung in vielen Fällen ausreichen.

Fahrtest mit Journalisten in Frankreich
Der Neue ist wahlweise als Sattelzugmaschine oder Fahrgestell zu haben und wurde erstmals im Rahmen einer Fahrveranstaltung für Journalisten rund um den Standort im französischen Molsheim vorgestellt. Je nach Einsatzzweck und Anforderungen an Reichweite, Nutzlast und Komfort soll der eActros über 40 Kombinationsmöglichkeiten bieten. Auf Basis beider E-Lkw-Modelle erweitert Mercedes-Benz Trucks damit sein Angebot an batterieelektrischen Lastwagen, um mehr Transporte im schweren Fern- und Verteilerverkehr elektrisch erfüllen zu können.

Zwei Fahrerhäuser und viele Varianten

Über 800 PS in der Spitze

Fast geräuschlos durch die Gänge
Power nach Bedarf wählbar
Von den drei bereitstehenden Fahrmodi des vollelektrischen 400er wählt der Testfahrer zuerst „Economy“ aus. Der liefert immerhin 85% der Antriebsleistung, was rund 460 PS entspricht. Bei Bedarf ist ähnlich wie beim Kickdown ein „Boost“ zu bekommen und verleiht dem Lkw kurzzeitig zusätzliche Power. Wer auf Reichweite abzielt und keinen Fahrspaß braucht, wählt den „Range“-Modus mit nur 70% der Leistung (etwa 380 PS). Das macht den E-Lkw träge und ist für den Dauerbetrieb kaum zu empfehlen. Außerdem ist dann bei Tempo 82 Schluss. In „Economy“ sind immerhin 85 km/h herauszuholen und bei „Power“ mit 100% Leistungsabruf sind auch 90 km/h drin. Der Wechsel zwischen den Fahrmodi erfolgt einfach per Tastendruck am Lenkstockhebel.

Effizientes Fahren mit vorausschauendem Tempomat
Sprachsteuerung im Cockpit
Im Cockpit sind die digitalen Instrumente für den Elektroantrieb adaptiert und liefern gestochen scharfe Bilder. Ladestand der Batterie und prognostizierte Restreichweite sind immer im Blick. Im Powermeter ist ablesbar, ob gerade Energie verbraucht oder durch Rekuperation gewonnen wird. Der Sekundär-Bildschirm des Multimedia Cockpit Interactive 2 birgt Dienste wie Klima, Navigation, Telefonie, Infotainment, Licht und mehr. Die Funktionen lassen sich über Touchscreen oder Direktwahltasten schnell und weitgehend intuitiv aufrufen. Eine feine Sache ist die Übermittlung von Befehlen per Sprachsteuerung.
Energiegewinn mit Ein-Pedal-Fahrweise
Spätestens im Stadtverkehr, bei hoher Verkehrsdichte oder Stopp-and-Go-Fahrt bietet sich ein Umschalten zum One-Pedal-Driving an. Die Aktivierung erfolgt über den Touchscreen. Mit der Ein-Pedal-Fahrweise wird bei jedem Lupfen des Fahrpedals die voreingestellte Bremsrekuperation aktiviert und der Lkw verliert ohne die Betriebsbremse zu beanspruchen an Schwung. Im selben Moment wandelt die E-Achse Bewegungsenergie in elektrische Energie um und lädt die quer am Chassis verbauten Akkus nach. Mehr Energie lässt sich aber durch vorausschauendes Fahren und Rollen lassen einsparen.
Schneller geladen als der eActros 600
Beide E-Lkw – eActros 400 und 600 – lassen sich über die serienmäßige CCS2-Ladebuchse links hinterm Fahrerhaus mit bis zu 400 kW aufladen. Optional gibt es eine zweite CCS2-Ladebuchse an der rechten Fahrzeugflanke. Die beiden Batteriepakete sollen in rund 46 min von 10 auf 80% gefüllt sein. Bei drei Akkus im eActros 600 mit ausschließlich der ProCabin dauert es rund 70 min. Künftig soll dieser E-Lkw im Fernverkehr auch das Megawattladen beherrschen.
eArocs 400 für den Baustoffverkehr

eArocs 400 wird ab 2026 ausgeliefert
Das neue E-Modell von Mercedes ist seit Oktober 2025 bestellbar. Die ersten 400er sollen Ende des Jahres im Werk Wörth am Rhein vom Band laufen und ab 2026 zur Verfügung stehen. Dann könnte auch der neue Mercedes eArocs 400 mit E-Zentralmotor von ZF fertig sein. Der für den Bauverkehr bestimmte E-Laster wurde schon im Frühjahr 2025 auf der bauma in München präsentiert und angekündigt.
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Mercedes eActros 400 im Überblick
Fahrerhaus:
L-Fahrerhaus, 2,30 m breit, Classic- oder Stream-Space
ProCabin, 2,50 m breit, Stream-, Big- oder Giga-Space
Motor:
2 Permanentmagnet-Elektromotoren je 200 kW (Spitze 300 kW) an der Hinterachse, wassergekühlt mit fünfstufiger Rekuperationsbremse, Dauerleistung 400 kW (544 PS), Peak-Leistung 600 kW (816 PS)
Kraftübertragung:
automatisiert schaltendes Viergang-Planetengetriebe vor der Hinterachse, Sperrdifferenzial, Kriechgang
Fahrmodi:
3 Fahrmodi (Fahrleistung): Range (70%), Economy (85%), Power (100%)
Fahrwerk:
vorne Faustachse mit Zweibalg-Luftfederung, Achslast 9,0 t, hinten starre E-Achse mit integriertem Antrieb und Vierbalg-Luftfederung, Achslast 13,0 t, Scheibenbremsen rundum
Radstände:
3.700/4.000/4.300/4.600/4.900/5.200/5.800/6.100 mm
Energiespeicher:
2 Batteriepakete auf Lithium-Eisenphosphat-Basis (LFP), 800 V, 207 kWh, Gesamtkapazität 414 kWh brutto, 400 kWh netto, Gewicht: ca. 3,0 t
Ladetechnik:
CCS2-Laden mit max. 400 kW, Ladezeit rund 46 min (10-80% Ladestand), kein Megawatt-Laden
Gewichte:
Leergewicht SZM: ab 9.78,00 kg
Nutzlast (Sattelzug): bis 25.000 kg
zul. Gesamtzuggewicht: 42.000 kg
Reichweite:
bis 480 km
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