Der Bedarf an zusätzlichen Schulräumen wächst bundesweit, vor allem in Regionen mit steigenden Schülerzahlen. Auch im hessischen Bensheim reagiert der Schulträger auf diese Entwicklung mit einem Erweiterungsneubau für die Grundschule „In den Kappesgärten“. Der dreigeschossige Bau wurde in Holzmodulbauweise errichtet und innerhalb kurzer Zeit realisiert.

Auslöser für das Projekt sind deutlich gestiegene Schülerzahlen. Die bislang zweizügige Grundschule wird auf vier Züge erweitert. Der Neubau umfasst neun Klassenräume – darunter ein Inklusionsklassenraum –, vier Differenzierungsbereiche, einen Mehrzweckraum, eine Mensa mit Ausgabeküche sowie Lehrer-, Technik- und Nebenräume. Sämtliche Bereiche sind barrierefrei ausgeführt.

Das Gebäude besteht aus insgesamt 80 vorgefertigten Holzmodulen, die im Werk produziert und anschließend nach Bensheim transportiert wurden. Die Montage auf der Baustelle konnte dadurch auf wenige Wochen begrenzt werden. Der laufende Schulbetrieb wurde laut Projektbeteiligten nur gering beeinträchtigt, ebenso hielten sich Lärm- und Verkehrsbelastungen in Grenzen.

Für die Module kam unter anderem Kerto LVL von Metsä Wood zum Einsatz. Das Furnierschichtholz wurde sowohl in tragenden Dachkonstruktionen als auch in den Innenwänden verwendet. Wie das Unternehmen mitteilt, trägt die hohe Festigkeit und Maßhaltigkeit des Materials dazu bei, Bauzeiten zu verkürzen und präzise Vorfertigung zu ermöglichen.

Im Dachbereich wurde Kerto LVL S eingesetzt. Das Material ermöglicht große Spannweiten bei schlanken Querschnitten und unterstützt damit flexible Grundrisse, wie sie im modularen Schulbau gefragt sind. Die hohe Formstabilität erleichtert zudem die millimetergenaue Vorfertigung im Werk.

Für die Innenwände kam Kerto LVL Q zum Einsatz. Durch den quer verleimten Furnieranteil entstehen schlanke, aussteifende Wandelemente. Gerade im Modulbau, bei dem Wandstärken unmittelbar Einfluss auf die nutzbare Fläche haben, bietet dies Vorteile für die Raumplanung.

„Der Einsatz von Kerto LVL war ein wichtiger Erfolgsfaktor und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir auf eine Vielzahl positiver Projektergebnisse zurückblicken können“, erklärte Christine Grimm, Geschäftsführerin der mobispace GmbH, die für Projektleitung und Modulsystem verantwortlich war.

Auch energetisch ist der Neubau auf langfristige Nutzung ausgelegt. Dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung, integrierte Luft-Wärmepumpen sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sollen den Energiebedarf senken und den Betrieb unterstützen.

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