Glasfaserbewehrung für Wiens größtes Gewässerschutzprojekt
Der Bau des Wiental-Kanals ist Wiens bislang größtes Gewässerschutzprojekt. Damit soll das bestehende Kanalnetz bei Starkregen entlastet und die Wasserqualität des Wienflusses verbessert werden. Für die Bewehrung im Bereich der Querungen der U-Bahnlinien U2 und U4 wurde der Glasfaserverbundwerkstoff Schöck Combar gewählt. Das elektrisch nicht leitende und nicht magnetisierbare Material ist ideal für den Einsatz in Abschnitten mit sensibler Messtechnik.


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Start der Vortriebsarbeiten im März 2025
Der 8,6 Kilometer lange Abwasserkanal, der durch sechs Bezirke führt, hat einen Außendurchmesser von 3,6 Metern und einen Innendurchmesser von drei Metern. Er besteht aus 7.131 Betonringen, sogenannten Tübbingen. Da sich ein Tübbing-Ring aus sechs Einzelsegmenten zusammensetzt, werden knapp 43.000 Tübbing-Segmente benötigt, die im Werk der zur Kirchdorfer Gruppe gehörenden Maba Fertigteilindustrie GmbH produziert werden. Das in Wöllersdorf, südlich von Wien ansässige Unternehmen hat dafür eine extra Standfertigung in den bestehenden Hallen errichtet. Die Produktion lief im Oktober 2024 an.

Der Startschacht für die Bohrungen wurde am Gaudenzdorfer Gürtel erstellt. Von dort aus arbeitet sich seit März 2025 eine Tunnelvortriebsmaschine sukzessive durch den Untergrund. Im Nachgang können die vorproduzierten Tübbingringe aus Stahlbeton Stück für Stück versetzt werden.
Schöck Combar als ideale Bewehrungslösung
Neben klassischem Stahlbeton setzte die Maba bei der Herstellung der Tübbinge auf eine Technologie von Schöck, den Glasfaserverbundwerkstoff Schöck Combar. Aufgrund seiner einzigartigen Eigenschaften bietet dieser sich bei bestimmten Einsatzgebieten als überlegene Alternative zu Stahl an. Im Hinblick auf den Wiental-Kanal gaben die Vorteile für Tunnelbauten mit sensibler Messtechnik den Ausschlag: Das Material ist elektrisch nichtleitend und nicht magnetisierbar, wodurch Störungen in hochempfindlichen elektrischen Mess- und Steuereinrichtungen ausgeschlossen werden können. Schöck Combar war die ideale Bewehrungslösung für die Tunnelbereiche, in denen Messungen vorgenommen werden.

Querung der U-Bahnlinien auf zwei Abschnitten
Betroffen sind zwei Abschnitte im Bereich der Pilgramgasse, in denen der Abwasserkanal die U-Bahnlinien U2 und U4 quert. Dort werden insgesamt acht Tübbing-Ringe verbaut. Die hierfür benötigten 48 Einzelsegmente wurden deshalb anstelle von Eisenstahl mit glasfaserverstärkten Bewehrungselementen aus Schöck Combar bewehrt. Ein zusätzliches Argument für die Entscheidung, Schöck Combar einzusetzen, war für die Maba die vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) erteilte bauaufsichtliche Zulassung. Damit verbunden ist die Überwachung durch ein externes Prüfinstitut, was einem zuverlässigen, belastbaren Qualitätsnachweis gleichkommt.
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Projektspezifische Sonderanfertigung von Schöck Combar
Im Einsatz für den Wiental-Kanal wurde fast die gesamte Variationsvielfalt von Schöck Combar genutzt, um maßgeschneiderte Lösungen wie speziell vorgefertigte, formgebende Bügel mit bis zu 1,5 Metern Außenlänge oder gerade Stäbe mit und ohne Kopfbolzen und in verschiedenen Durchmessern zu entwickeln.

Schöck Combar: Effiziente Verarbeitung

Die auf Zehntelmillimeter passgenaue Vorfertigung erlaubte eine effiziente Montage der Bewehrungskörbe, die händisch im Fertigteilwerk erfolgte. Die Bügel und geraden Stäbe konnten ohne weitere Zusatzarbeiten einfach zusammengestrickt werden. Die unterschiedlichen Bewehrungselemente wurden von Schöck sortenrein gebündelt und eindeutig beschriftet angeliefert. Anhand der Stückliste auf den Plänen war die genaue Zuordnung der einzelnen Elemente problemlos möglich. Die fertigen Körbe wurden im weiteren Produktionsverlauf in die Schalungsvorrichtung eingelegt, in die anschließend der Beton eingebracht wurde.
Quelle: Schöck
