„Bei den Liner-Baustellen, die wir mit unserem Messsystem begleitet haben, ist uns aufgefallen, dass ein vollständiges Informationsbild aller Projektbeteiligten fehlt“, beschreibt Daniel von Bernstorff. „Gerade bei kleineren Netzbetreibern mangelt es, weil die Kapazitäten schlichtweg nicht vorhanden sind, oft an ausreichender Interaktion und Wissensaufbau auf der Baustelle, damit gezielt die richtigen Entscheidungen getroffen oder zumindest Fehler vermieden werden können.“

Aus diesen Beobachtungen heraus entstand die Idee für „Mate“, englisch für Kumpel/Begleiter, ein treuer Gehilfe für die Projektbeteiligten bei der täglichen Arbeit. Syscribe bietet damit eine zeitgemäße digitale Lösung für alle Beteiligten im Schlauchlining an, die das vorhandene Know-how zum richtigen Zeitpunkt den Nutzern zur Verfügung stellt. Auf dieser Plattform werden von jedem und für jeden Beteiligten alle wichtigen Baustellen-Informationen bereitgestellt und dokumentiert – von der Planung bis zur Ausführung. Die Daten, die von überall aus auf jedem Endgerät online abgerufen werden können, umfassen zum Beispiel Videos von Kanalinspektionen, Angaben zum Schlauchliner, Messungen der Härtung Anlagenprotokolle oder Laborergebnisse. Einzigartig ist dabei, dass die Daten nicht nur gespeichert, sondern im Hintergrund auf verschiedene Aspekte hin analysiert werden. Den einzelnen Nutzergruppen, vom Materiallieferanten bis zum Netzbetreiber, werden dann die individuell relevanten Informationen bereitgestellt.

Mit den vollständigen Planungs- und Inspektionsdaten kann etwa ein ausführendes Unternehmen vorab etwa sehen, ob eine Freigabe des Liner-Herstellers für die jeweilige Anlagentechnik hinsichtlich der einzubauenden Dimension/Wanddicke vorliegt. „Aber auch interne Arbeitsprozesse können anhand der vorhandenen Daten besser geplant und angepasst werden. Als nützliches Visualisierungstool ist Google Maps integriert.

Mittlerweile werden zum Teil – etwa bei der Anlagentechnik – die Daten durch direkte Online-Vernetzung ohne großen Protokollierungsaufwand automatisch gespeichert und direkt nach dem Teilen für alle Beteiligten in Echtzeit sichtbar.

Für Daniel von Bernstorff ist die Nutzung von „Mate“ eine Art Qualitätssicherung. Zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Informationen parat haben, Erfahrungswerte daraus rückkoppeln und die richtigen Rückschlüsse daraus ziehen – das sei der entscheidende Schritt zu einem neuen Level an Qualität und einem erheblichen Wettbewerbsvorsprung der Anwender von „Mate“. So sollen Bauvorhaben reibungslos und effizient umgesetzt werden. Vorteilhaft sind dabei nicht nur die saubere Dokumentation und sofortige Bereitstellung der Daten, sondern auch die Analysen und Vorhersagen, welche sich aus diesen Informationen ergeben. Anhand der gesammelten Daten kann etwa ein Unternehmen seine Anlagentechnik optimieren. Zudem sollen mit den vorhandenen Informationen auch verlässliche Aussagen schon im Vorfeld eines Projektes unter Einbezug der örtlichen Bedingungen getroffen werden können.

Was die Kosten für die „Mate“-Nutzung angeht, so erhebt Syscribe nach dem Modell „Software as a Service“ eine monatliche Basis-Pauschale. Zusätzlich wird ein Preis berechnet, der sich an der Datenmenge bzw. Einbaulänge orientiert.

Die technische Entwicklungsarbeit dauert an. Laut Daniel von Bernstorff will man auf Sicht auch auf dem internationalen Markt präsent sein. Vorrangig gehe es derzeit aber erstmal darum, die Plattform hierzulande bekannter zu machen und Erfahrungen zu sammeln. Mit einigen großen Playern ist bereits der Anfang gemacht.

Lesen Sie auch: