Ausschreibungen bleiben Schwachstelle
Die mittelständische Bauwirtschaft sieht beim Ausbau der Schiene vor allem Defizite bei Ausschreibungen und Zahlungen der Deutschen Bahn. Bei der BVMB-Jahrestagung forderten Vertreter klare Prozesse, schnellere Entscheidungen und bessere Qualifizierung, um Projekte verlässlicher und effizienter umzusetzen.

Wie die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB) mitteilte, sieht die mittelständische Bauwirtschaft vor allem bei Ausschreibungen und Zahlungen der Deutschen Bahn weiter deutlichen Verbesserungsbedarf. Das zeigte sich bei der Jahrestagung mit rund 280 Branchenvertretern am 11. November in Berlin.
Dialog zwischen Bahn und Bauunternehmen
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Austausch über schnellere und verlässlichere Abläufe beim Ausbau und bei der Sanierung der Schieneninfrastruktur. BVMB-Präsident Martin Steinbrecher betonte, die Unternehmen seien motiviert und bereit, gemeinsam mit der Bahn tragfähige Lösungen zu entwickeln. Die Branche wolle ihr Know-how aktiv einbringen.
Mangelnde Ausschreibungsqualität als Kernproblem
Laut BVMB-Hauptgeschäftsführer Michael Gilka bereiten vor allem unvollständige oder fehlerhafte Ausschreibungsunterlagen Schwierigkeiten. Diese führten laut Verband zu Nachträgen, Verzögerungen und Konflikten. Gilka forderte die Bahn auf, hier nachzujustieren, um faire Vergaben und planbare Abläufe sicherzustellen.
Zahlungsverzögerungen belasten Bauunternehmen
Auch die langen Prüf- und Zahlungsprozesse für Nachträge bleiben aus Sicht der BVMB eine erhebliche Belastung. Wie der Verband erklärte, geraten selbst solide Unternehmen in Schwierigkeiten, wenn Nachträge über Monate unbearbeitet bleiben. Positiv bewertet wurde die angekündigte Vereinfachung des Abschlagszahlungsprozesses – entscheidend seien jedoch Umsetzungstempo und Verbindlichkeit.
Qualifizierung und Personalstruktur bei DB InfraGO
Besorgt äußerte sich die BVMB über die Personalstruktur bei DB InfraGO. Viele erfahrene Projektleiter seien in große Korridorsanierungen eingebunden, während laufende Projekte oft von weniger erfahrenen Ingenieurinnen und Ingenieuren betreut würden. Der Verband fordert eine Qualifizierungsoffensive, um Wissen und Qualität langfristig zu sichern.
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Schnellere Entscheidungen gefordert
Für mehr Tempo im Bahnbau brauche es laut Verband klare Entscheidungswege und Verantwortlichkeiten. Steinbrecher warb für mehr Pragmatismus, weniger Abstimmungsschleifen und wieder mehr Entscheider vor Ort. Nur so könne die Modernisierung des Netzes zügiger und verlässlicher erfolgen.
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