Liebherr testet emissionsfreie Baustelle
Ein Pilotprojekt im Rahmen des Hyperlink-Vorhabens zeigt, wie klimafreundliches Bauen in der Praxis funktioniert: In Buchholz in der Nordheide wird ein Teil des künftigen Wasserstoffnetzes Deutschlands realisiert – und die gesamte Baustelle arbeitet ohne lokale Emissionen.


Neues Schulungsprogramm von PERI bringt praxisrelevantes Wissen auf den Punkt
PERI startet die Schulungssaison 2025/2026: Seminare zu Sichtbeton, Brückenbau, digitaler Planung und Gerüstbau – praxisnah und anwendungsorientiert.
Liebherr unterstützt das Projekt als Technologiepartner mit zwei vollelektrischen Baumaschinen, einem L 507 E Radlader und einem A 916 E Mobilbagger. Beide Maschinen übernehmen klassische Erd- und Ladeaufgaben – komplett elektrisch betrieben.
Energieversorgung ohne Netzanschluss
Für eine stabile Stromversorgung sorgt Liebherrs LPO 100 Energiespeichersystem, kombiniert mit einem mobilen Wasserstoffgenerator von e-power. Dieser wird mit H₂-Bündeln von Air Liquide betankt und liefert zusammen mit dem Batteriespeicher eine autarke Energieversorgung direkt auf der Baustelle. Eine Photovoltaikanlage des deutschen Herstellers SunPlate deckt zusätzlich den Strombedarf der Baustellencontainer ab. Überschüssige Energie fließt in den Speicher und steht bei Bedarf für den Betrieb der Maschinen zur Verfügung.

Hohe Leistung ohne lokale Emissionen
Der L 507 E ist Liebherrs erster batterieelektrischer Radlader. Er bietet laut Hersteller die gleiche Leistungsfähigkeit wie dieselbetriebene Modelle, arbeitet aber leiser und ohne CO₂-Ausstoß. Seine Laufzeit liegt – je nach Einsatz – bei bis zu acht Stunden, das Laden dauert rund drei Stunden.
Der A 916 E Mobilbagger erreicht vergleichbare Leistungswerte wie die dieselbetriebene Variante. Mit einem Batteriesystem von 260 kWh kann er bis zu neun Stunden eingesetzt werden. Auch die übrige Fahrzeugflotte, einschließlich Transport- und Servicefahrzeuge, ist vollelektrisch.

Wasserstoffnetz als Zukunftsinfrastruktur
Im Rahmen von Hyperlink entwickelt Netzbetreiber Gasunie ein etwa 1.000 Kilometer langes Wasserstoffnetz, das die Niederlande, Dänemark und Nordwestdeutschland verbindet. Rund 70 Prozent der vorhandenen Erdgasleitungen werden dafür umgewidmet, der Rest neu gebaut. Ziel ist es, grüne Wasserstoffquellen – etwa aus Offshore-Windkraft – mit industriellen Verbrauchszentren zu verknüpfen.

Partner für klimafreundliches Bauen
Neben Liebherr und Gasunie ist auch die Friedrich Vorwerk Gruppe beteiligt, die die Bauausführung verantwortet. Gemeinsam wollen die Baupartner zeigen, dass anspruchsvolle Pipelineprojekte heute schon klimaneutral umsetzbar sind.Für Gasunie ist Buchholz das erste emissionsarme Bauvorhaben, sagt Britta van Boven, Geschäftsführerin von Gasunie Deutschland. „Für uns als Netzbetreiber ist Nachhaltigkeit ein logischer Schritt auf dem Weg zu einer emissionsfreien Wasserstoffinfrastruktur.“
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Auch Thomas Koll von Liebherr-Baumaschinen Vertriebs- und Service GmbH betont den Pilotcharakter: „Wir wollen mit unseren elektrischen Maschinen und Energiespeichern neue Standards für nachhaltige Baustellen setzen und gleichzeitig wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung unserer Technik gewinnen.“
Der Ansatz überzeugte auch die Politik: Niedersachsens Umwelt- und Energieminister Christian Meyer würdigte das Projekt bei einem Besuch im September als Beispiel dafür, wie Bau- und Energiewirtschaft gemeinsam Klimaschutz voranbringen können.
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