Die Sany Group steht gemeinsam mit Pony.ai kurz vor der Massenproduktion eines autonomen Schwerlast-Lkw der vierten Generation. Die erste Seriencharge soll im kommenden Jahr in den kommerziellen Betrieb gehen, wie das Unternehmen mitteilte. Entwickelt wurde das Fahrzeug von Sany Heavy Truck und dem auf autonomes Fahren spezialisierten Technologieunternehmen Pony.ai. Mit dem geplanten Serienstart rückt der autonome Schwerlastverkehr in China vom Pilotbetrieb in den regulären Einsatz. Sany und Pony.ai stärken damit ihre Position im globalen Wettbewerb um automatisierte und emissionsarme Logistik.

Das neue Modell ist mit einem Batteriepaket von mehr als 400 kWh ausgestattet. Pro Fahrzeug lassen sich laut Sany die CO₂-Emissionen um rund 60 Tonnen pro Jahr senken. Damit zielt das Projekt vor allem auf eine emissionsärmere Ausrichtung des Güterverkehrs.

Für sicherheitsrelevante Funktionen setzt der Lkw auf ein vollständig redundantes Drive-by-Wire-Fahrgestell von Sany. Es umfasst Lenkung, Bremsen, Kommunikation, Stromversorgung, Rechenleistung und Sensorik. Nach Unternehmensangaben hat das Gesamtsystem umfangreiche EMV- sowie Extremtemperaturtests bestanden und erfüllt damit erhöhte Anforderungen an den autonomen Einsatz im Schwerlastverkehr.

Ein zentraler Baustein für die Wirtschaftlichkeit ist die sogenannte „1+4“-Platooning-Lösung. Dabei fährt ein bemannter führender Lkw vor bis zu vier unbemannten Fahrzeugen. Auf Basis von Pilotprojekten lassen sich so die Frachtkosten pro Kilometer um 29 Prozent reduzieren, der operative Gewinn soll laut Prognosen um 195 Prozent steigen. Eingesetzt werden soll das Konzept vor allem in standardisierten Logistikumgebungen wie Häfen.

Sany und Pony.ai arbeiten seit 2022 strategisch zusammen. Dabei wurde die Fahrgestell- und Fahrzeugkompetenz von Sany mit der autonomen Fahrsoftware von Pony.ai kombiniert. Nach Angaben der Unternehmen entstand so unter anderem eine weltweit erste Lösung, die 5G-Kommunikation, autonomes Fahren und Elektrifizierung bei schweren Lkw verbindet.

Gemeinsam mit dem Logistikdienstleister Sinotrans wurde zudem ein Modell etabliert, das Fahrzeugtechnik, Software und Einsatzszenarien eng miteinander verzahnt. Ziel ist es, Produktion, technologische Reife und reale Betriebsbedingungen besser aufeinander abzustimmen.

Das könnte Sie auch interessieren: