Zukunft gestalten zwischen Bestand und Neubau
Am 5. und 6. Februar 2026 wird Oldenburg wieder zum Treffpunkt für Fachleute aus Kommunen, Ver- und Entsorgungswirtschaft, Ingenieurbüros, Bauunternehmen sowie Forschung und Lehre. Unter dem Leitthema „Alt und Neu – Strategien für Netze von morgen“ widmet sich das 38. Oldenburger Rohrleitungsforum den zentralen Fragen einer zukunftsfähigen Netzarchitektur: Wie lassen sich bestehende Netze erhalten und neue Netze so gestalten, dass beide gemeinsam die Grundlage einer tragfähigen Gesamtstrategie für unsere Daseinsvorsorge bilden?


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Vor diesem Hintergrund besteht die zentrale Aufgabe aller relevanten Akteure darin, Maschinen, Verfahren, Werkstoffe und Organisationsstrukturen konsequent praxisorientiert weiterzuentwickeln. Genau hier setzt das Oldenburger Rohrleitungsforum 2026 an. Im Mittelpunkt steht der fachliche Dialog über praxisnahe Aspekte eines optimierten Netz- und Anlagenmanagements. Damit bleibt das Forum eine zentrale Plattform, auf der sich technische Innovation und Erfahrungswissen verbinden – mit dem gemeinsamen Ziel, die Netze von heute auf die Anforderungen von morgen vorzubereiten.

Wasser- und Abwasser – neue Ansätze in allen Bereichen
Mit einem Eröffnungsabend im Sitzungssaal des ehemaligen Landtagsgebäudes, an dem Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Praxis teilnehmen, startet das Oldenburger Rohrleitungsforum am 4. Februar 2026 in seine 38. Auflage. An dem Informations- und Networking-Abend stehen Impulse zum Risikomanagement und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit kritischer Infrastruktur genauso im Mittelpunkt wie die Zukunft des Gasverteilnetzes. Schon der Auftakt macht sichtbar, wo einige der dringendsten Aufgaben für die kommenden Jahre liegen, bevor es an den beiden Folgetagen um die gesamte Bandbreite des Tief- und Leitungsbaus geht.
„Auch wenn Deutschland insgesamt über ausreichende Ressourcen verfügt, entstehen regional zunehmend Wasserengpassgebiete. Längere Trockenphasen, sinkende Grundwasserneubildung und steigende Verbrauchsspitzen erfordern ein neues Denken in Planung und Betrieb“, unterstreicht Böge. Hier ergibt sich die Notwendigkeit, Versorgungsnetze so auszulegen, dass sie Schwankungen im Wasserdargebot und in der Nachfrage flexibel ausgleichen können. Dazu gehören intelligente Netzsteuerungen, regionale Verbundleitungen und Mess- und Monitoringsysteme, die in Echtzeit Daten zu Durchfluss, Wasserqualität und Leckagen liefern und eine vorausschauende Betriebsführung ermöglichen.
Auch strategische Ansätze zur Substanzerhaltung und Weiterentwicklung von Kanalnetzen, die über eine tradierte Sanierungslogik hinausgehen, finden Berücksichtigung im Tagungsgeschehen. „Diskutiert werden datenbasierte Instandhaltungsstrategien sowie neue technische Standards für Inspektion, Monitoring und Qualitätssicherung“, skizziert Böge einige Programmpunkte. Weitere Beiträge widmen sich dem Regenwassermanagement und der Schwammstadt – von der Niederschlagsbewirtschaftung in Bestandsquartieren bis zur Integration blauer und grüner Infrastrukturen.

Die Energiewende gestalten
Wasserstoff als strategischer Baustein
Als leichtestes Element bildet Wasserstoff den Auftakt des Periodensystems und prägt zahlreiche naturwissenschaftliche Zusammenhänge. Auch für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende gilt es vielen als ein Treibstoff der Zukunft. Ein zentraler Aspekt in diesem Kontext ist die Umstellung bestehender Gasnetze auf Wasserstoffbetrieb – ein Prozess, der sowohl für die Verteil- als auch Transportnetzebene Materialtechnik, Betriebssicherheit und Normung gleichermaßen fordert. In der Session „H2-Kernnetz im Fokus – von der Umstellung bis zum sicheren Betrieb“ werden juristische Aspekte bei der Umwidmung von Erdgastransportleitungen auf Wasserstofftransportleitungen genauso thematisiert wie die Inbetriebnahme und die Anforderungen für die Molchtechnik. Die Session „Die Rolle der Verteilnetze im Wasserstoffhochlauf“ überträgt diese Fragen auf das kommunale Netzmanagement. Vorgestellt werden europäische Standards aus der Initiative ready4H₂ sowie die neuen Regelwerke G 407 und G 408, die die technischen Anforderungen an die Umstellung, Werkstoffprüfung und Gasbeschaffenheit festschreiben.

Für das Stromnetz der Zukunft
CO2-Netze – Neue Infrastruktur für Klimaneutralität
Ein Thema, das zunehmend an Relevanz gewinnt, ist der Aufbau von CO2-Transportnetzen als technisches Bindeglied der Dekarbonisierung. Diskutiert werden rechtliche und technische Grundlagen des künftigen Kohlendioxid-Speicherungsgesetzes (KSpTG) sowie Anforderungen an Planung, Genehmigung und Betrieb neuer CO2-Leitungen. Im Zentrum steht die Frage, wie sich Transport, Speicherung und Nutzung von CO2 technisch umsetzen lassen – von der Abscheidung industrieller Emissionen bis zur geordneten Speicherung oder Weiterverwertung. „Die Diskussion zeigt, dass CO2-Netze künftig gleichrangig neben Gas- und Wasserstoffsystemen stehen werden. Sie erfordern eigenständige Regelwerke, abgestimmte Betriebsstandards und Sicherheitskonzepte, um als verlässliche Infrastrukturkomponenten in eine tragfähige Klimastrategie eingebunden zu werden“, so Böge.

Fernwärme und kommunale Wärmeplanung
Werkstoffe, Digitalisierung und Umweltschutz
Werkstofffragen gehören seit jeher zum Kern des Oldenburger Rohrleitungsforums. 2026 stehen die Werkstoffgruppen Beton, Kunststoff, Stahl und Guss wieder im Fokus – jeweils mit Blick auf Ressourceneffizienz, Langlebigkeit und Klimaschutz. Darüber hinaus zieht sich die digitale Transformation als Querschnittsthema durch das gesamte Programm. Themenblöcke wie „Vernetzt bauen – Digitale Methoden im Leitungsbau“ und „Sehen, was unter Erde und Wasser steckt“ zeigen, wie digitale Planung, Datenmanagement und Sensorik Bauprozesse beschleunigen, Qualität sichern und den Netzbetrieb transparenter machen.

Im Fokus stehen zudem Building Information Modeling (BIM), georeferenzierte Dokumentation und automatisierte Zustandsüberwachung. Hierdurch verbinden digitale Werkzeuge Baustelle und Betrieb – vom 3D-Leitungsmodell über Fernerkundung bis zur KI-gestützten Inspektion. Auch der Umweltschutz gewinnt in diesem Kontext eine größere Detailtiefe. Unter dem Titel „Emissionen im Visier“ widmet sich ein Fachblock der KI-gestützten Gasnetzüberwachung, der Methanemissionsmessung mit autonomen Drohnen und datenbasierten Strategien für das Instandhaltungsmanagement.
Diskussion im Café – Im Dialog über die Zukunft
Mit der „Diskussion im Café“ bietet das Forum am Donnerstag einen offenen Raum für den fachlichen Austausch. Drei moderierte Gesprächsrunden greifen zentrale Querschnittsthemen der Branche auf. Der Auftakt widmet sich der Fachkräftesicherung – unter Berücksichtigung von Qualifizierungspfaden, neuen Berufsbildern und der Anerkennung technischer Kompetenzen in der Wasser- und Energiewirtschaft. Die zweite Runde beleuchtet die Wasserwirtschaft im Wandel: Klimaanpassung, Investitionsdruck und Digitalisierung treffen auf den Anspruch, Ressourcenschutz und Versorgungssicherheit herzustellen. Abschließend richtet sich der Blick auf die Energiepolitik – Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit im Spannungsfeld der Energiewende.
Fortschritt entsteht im Dialog
„Angesichts der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – allen voran des Klimawandels – braucht es ein neues Denken“, so Böge abschließend. „Wir müssen nicht nur neue Netze bauen, sondern auch bestehende Strukturen weiterentwickeln und an veränderte Anforderungen anpassen.“ Daher widmet sich das Oldenburger Rohrleitungsforum mit der kommenden Veranstaltung nochmals mit erhöhter Intensität der gesamten Bandbreite des modernen Netzausbaus und -managements. Mit mehr als 450 Ausstellern und über 30 Fachblöcken bleibt es das zentrale Branchentreffen für die leitungsgebundene Infrastruktur – und eine Plattform für Fachleute, die die Roadmap einer zukunftsfähigen Netzarchitektur verstehen und gestalten möchten.
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Aber neben der fachlichen Tiefe steht selbstverständlich wieder der persönliche Austausch im Vordergrund. Der traditionelle Oldenburger Grünkohlabend bietet Gelegenheit, Gespräche fortzusetzen, Kontakte zu pflegen und Kooperationen zu vertiefen – ein fester Bestandteil des Forums, der zeigt, dass technischer Fortschritt immer auch im Dialog entsteht.
Quelle: iro GmbH
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