Wenn das E-Modell beim Baggern den Diesel aussticht
Unter der Autobahn 43 im nordrhein-westfälischen Marl muss ein großes Stahlbetonrohr durchgepresst werden. Deswegen entstehen dort zwei tiefe und enge Baugruben. Der Einsatz einer Dieselmaschine kommt wegen der Abgase und des Lärms nicht infrage. Die Lösung ist daher ein vollelektrischer Minibagger.

Wenn Abgase und Lärm ein Sicherheitsrisiko sind
„Wir standen vor dem Problem, dass wir in dieser Tiefe nicht einfach mit einem Dieselbagger arbeiten können“, berichtet Dominic Ebber, Bau- und Teamleiter Kanalbau bei H&W, „Abgase und Lärm wären ein echtes Sicherheitsrisiko gewesen.“ Ein klassisches Belüftungskonzept hätte viel Zeit gekostet und ein unnötiges Risiko für die Mitarbeitenden dargestellt. Die Lösung: ein emissionsfreier, leiser Elektrobagger. „Da fiel die Entscheidung klar zugunsten der elektrischen Maschine aus.“
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Weil H&W bisher nur mit Dieselmaschinen gearbeitet hat, muss für dieses Projekt eine andere Lösung her. „Uns war klar: Mit Abgasen in einer tiefen Baugrube können wir nicht arbeiten“, sagt Ebber. Also wurde nach einem E-Bagger gesucht. Sany-Händler VIPA-Rent war mit einer Lösung zur Stelle.“
Der SY19E arbeitet emissionsfrei, läuft nach Herstellerangaben so leise, dass selbst in der Baugrube noch Gespräche möglich sind. Der Bagger ist kompakt genug für die beengten Platzverhältnisse und lässt sich mit den vorhandenen Ladeoptionen sofort in den Baustellenablauf integrieren.
Elektromaschine mit Diesel auf Augenhöhe

Als der SY19E das erste Mal in die Baugrube hinabgelassen wird, ist die Neugier groß – die Skepsis allerdings auch. Letztere weicht dann schnell einer gewissen Überraschung. „Die Kraft der Elektromaschine steht dem Diesel in nichts nach“, sagt Dominic Ebber, „man merkt sofort, dass sie ordentlich Dampf hat, aber gleichzeitig viel feinfühliger reagiert als viele Dieselgeräte.“ Was sonst oft mit lauten Motorgeräuschen einhergeht, läuft hier fast geräuschlos ab. „Wir stehen in einer fünfeinhalb Meter tiefen Grube und können uns unterhalten, während der Bagger direkt hinter uns arbeitet“, so Ebber, „das ist schon beeindruckend.“
Auch das Handling überzeugt das Team: Die Joysticksteuerung reagiert präzise, der kleine Bagger lässt sich kontrolliert in der schmalen Spundwandbaugrube bewegen. „Er ist einfach solide. Kein Schnickschnack, aber alles, was man braucht, ist dran. Und das funktioniert richtig gut“, sagt Ebber. Der kompakte Elektrobagger sorgt dafür, dass die sogenannten Täler entlang der Spundwände freigeschachtet werden, damit beim Vortrieb kein Material nachrutscht. Außerdem stellt er die Baugrubensohle her. Das sind Arbeitsschritte, bei denen es auf Präzision, kontrollierte Bewegungen und absolute Sicherheit ankommt.
E-Bagger: Laden des Akkus

Reicht der Akku für einen vollen Arbeitstag, und wie steht es mit den Lademöglichkeiten? „Wir haben hier bei der Baugrube neben der Autobahn keinen Starkstrom“, berichtet Ebber, „also haben wir einen Generator außerhalb der Grube genutzt.“ Passend zum SY19E gibt es alle nötigen Adapter: 16 Ampere, 32 Ampere, Campingstecker. „Im Prinzip hätten wir nur eine normale Steckdose gebraucht“, so Ebber.
Schließlich zieht das H&W-Team zufrieden Bilanz: „Wir haben hier zwei Baugruben unter der Autobahn hergestellt, und auf beiden Seiten hat der Elektrobagger zuverlässig abgeliefert.“ Oder wie Ebber resümiert: „Wenn man einmal damit gearbeitet hat, merkt man schnell: Elektro ist nicht die Zukunft. Das ist schon heute absolut praxistauglich.“
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Quelle: Sany
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