Maximaler Durchsatz im Steinbruch
Die Bauma 2025 war für diesen Baumaschinen-Giganten nur ein kurzer Halt. Sein eigentlicher Bestimmungsort liegt dort, wo täglich Tonnen bewegt werden: auf echten Baustellen und in rauen Steinbrüchen. So auch beim 106-Tonnen-Koloss, dem Cat Radlader 992, der auf der Messe zum Publikumsmagneten wurde. Erst mit seiner Ankunft in Harburg bei der Firma Märker im schwäbischen Donauries – und der finalen Montage in der Werkstatt – begann sein eigentlicher Einsatz. Vor Ort zeigt das Schwergewicht nun, wie es im Zusammenspiel mit der gesamten Maschinenflotte die Rohstoffgewinnung unterstützt.


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Flexibles Laden: Der neue Cat 992 im permanenten Positionswechsel
Der neue Cat 992 steuert darum verschiedene Ladestellen an und nimmt den Rohstoff mit seiner 13,8 Kubikmeter großen Schaufel auf. „Er wechselt immer wieder seine Ladeposition – die Vorgabe macht der Leitstandfahrer aufgrund der Materialzusammensetzung, die permanent vom Brecher aus analysiert wird“, erklärt Karl-Heinz Kurtz, Steinbruchmeister bei Märker und seit 40 Jahren im Betrieb. Knapp hundert Tonnen des Materials schlägt der Radlader dann in wenigen Ladespielen auf Cat Muldenkipper 777 um.
Mehr Transportleistung: Drei 777er übernehmen die Materiallogistik

Auch bei den Schwerlastkraftwagen erfolgte ein Gerätewechsel, denn hier hielt ebenso neue Technik in Form eines knapp 90 Tonnen schweren Starrrahmenkippers Einzug. In Summe übernehmen drei Geräte der 777-Baureihe den Materialtransport zur Aufgabenstelle. Eine Distanz von biszu einem Kilometer und eine Steigung von bis zu 15 Grad müssen sie dabei mitunter zurücklegen. Damit sie mit konstanter Geschwindigkeit unterwegs sein können, werden die Fahrwege immer wieder in Schuss gehalten, um so für einen kontinuierlichen Durchsatz zu sorgen.
Zwei Cat 992 im Einsatz und zusätzliche Technik für langfristige Versorgung
Beladen werden sie nicht allein von dem neuen Cat 992, sondern von dem Modell gibt es noch einen weiteren Vertreter. Er übernahm seinen Dienst nach der Bauma 2022. Hinzu kommt auch ein Hochlöffelbagger, der in dem angrenzenden Abbaugebiet Bräunlesberg eingesetzt wird. Dieses kam Mitte der 90er-Jahre hinzu, um langfristig die Versorgung mit Rohstoffen für die Kalk- und Zementproduktion sicherzustellen. Das Rohmaterial wird im Ein-Schicht-Betrieb gewonnen. Innerhalb von einer Arbeitswoche muss das Team der Maschinisten einen Vorrat an Rohmaterial von bis zu vier Tagen für die Produktion bereitstellen. Auch an den Wochenenden müssen der Zementofen und die Kalköfen mit Material versorgt werden.
Werkstattlogistik: Wartung nach Plan und Unterstützung aus Ulm

Damit der Maschineneinsatz ohne Unterbrechung läuft, wird das Zeitfenster der Kundendienste und Inspektionen entsprechend angepasst. Durchgeführt werden diese von der eigenen Werkstatt, die dann Sensoren tauscht, Hydraulikschläuche erneuert, Filter oder Öle wechselt. „Bei den großen Kundendiensten nach tausend Betriebsstunden unterstützen unsere Monteure der Niederlassung Ulm die Werkstatt, weil die durchzuführenden Arbeiten aufwendiger sind“, erklärt Joachim Steck, Zeppelin Serviceberater. Er steht ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite und leitet im Vorfeld nötige Maßnahmen in die Wege. Als beispielsweise das Kettenlaufwerk für die D11 gewechselt wurde, stand die Raupe auch schon mal drei Wochen. Das wurde entsprechend während der Revisionszeit des Ofens im Winter geplant.
Fahrerschulung als Effizienzfaktor: Wissen regelmäßig auffrischen
Um Verschleiß zu reduzieren und den Kraftstoffverbrauch zu senken, soll nicht nur die Technik unterstützend wirken, sondern auch die Fahrer sollen ihren Input leisten. Dafür müssen sie ihr Wissen immer wieder in Form von Schulungen auffrischen. Darum investiert das Unternehmen kontinuierlich in die Weiterbildung seines Personals. Das gilt insbesondere bei Neuanschaffungen von Gerätetechnik wie dem Cat 992 und 777, um die Geräte produktiv und sicher einzusetzen, aber auch um die neuen Features anzuwenden. Neuerungen bei Neumaschinen bedeuten jedoch erst einmal eine Umstellung für den Fahrer.
Techniksprung beim Radlader: Längere Lebensdauer, mehr Durchsatz

Die Baumaschinentechnik hat sich in den letzten Jahren durch den Einsatz neuer Technologien rasant weiterentwickelt. Im Fall des Radladers führt das zu Verbesserungen am Antriebsstrang, am Getriebe, an den Achsen und am Endantrieb, was die Lebensdauer wesentlicher Komponenten erhöht. Zugleich wurde auch an der Produktivität geschraubt. Das Ladegerät kann dank erhöhter Ausbrechkräfte mehr Durchsatz und mehr Effizienz liefern.
Optimierte Schaufel und Advansys-Zahnsystem für effizientere Ladezyklen

Dennoch wird die Ausstattung bestmöglich auf die Einsatzanforderungen abgestimmt. So wurde seitens Zeppelin empfohlen, die Schaufel des Cat 992 zu optimieren und zu einem verstärkten Seitenschutz sowie zum Zahnsystem Advansys geraten. Was für dieses spricht: Zahnhalter und Zahnspitzen fassen konisch ineinander ein. Damit drückt die Zahnspitze so auf den Zahnhalter, dass keine Kräfte auf die Sicherungselemente wirken. Eine weitere Konsequenz der Konstruktion: Es gibt weniger Widerstand beim Eindringen ins Material, was weniger Kraftaufwand erfordert. „Grundsätzlich ist das Material wenig abrasiv. Zähne haben eine lange Haltbarkeit“, so Joachim Steck.
Weniger Gewicht, mehr Effizienz: Anpassung der Muldenauskleidung
Die Materialeigenschaften führten auch zu einer weiteren Anpassung bei der Muldenauskleidung. „Bislang wurde der Muldenkörper gepanzert. Doch die verschleißbedingten Abnutzungserscheinungen wirkten sich nicht so stark aus. Erstmals haben wir empfohlen, aufgrund der bestehenden Verschleißerfahrungen auf die Auskleidung zu verzichten. Das macht sich nun beim Gewicht bemerkbar, schlägt so mit sechs Tonnen weniger zu Buche und hat folglich enorme Auswirkungen auf die zu bewegenden Tonnen pro Ladezyklus bei gleichem Zielgewicht, die nun auf den gesamten Tag verteilt zur Verfügung stehen“, meint Joachim Steck. Ein Effekt, der auch den Spritverbrauch pro bewegte Tonne beeinflusst. „Es ist eine Stellschraube, die wir geändert haben, die es aber in sich hat“, meint Robin Minkenberg, Zeppelin Verkaufsrepräsentant der Niederlassung Ulm, der das Unternehmen berät und dabei im engen Austausch mit seinen Kollegen steht.
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Investition mit Weitsicht: Geräteauswahl und bauma-Terminierung

Ausstattungsoptionen und Konfigurationen des Cat 992 und 777 werden vor jeder Investition geprüft und abgewogen. „Es gab ein Vorgespräch, in dem wir die grobe Richtung festgelegt haben. Dann wurde an den Details gefeilt. Im Vorfeld muss viel abgestimmt werden – nicht nur mit dem Kunden, sondern auch mit unserem Produktmanagement und mit Caterpillar. Schließlich sollte der Radlader auch auf der bauma, der größten Messe der Branche, zu sehen sein. Und so galt es, die Bestellung fristgerecht zu terminieren“, so Robin Minkenberg. Damit konnte nach Messeschluss der bauma der Maschinentransport in Richtung Harburg in die Wege geleitet werden.
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