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B_Igalabau

Wenn der 180-Tonnen-Koloss umziehen muss

Über eine Million GroßbĂ€ume hat die Firma Opitz aus dem frĂ€nkischen Heideck seit ihrer GrĂŒndung vor 60 Jahren verpflanzt. Darunter war sogar schon ein 180-Tonnen-Koloss. GeschĂ€ftsfĂŒhrerin Heike Braam spricht im B_I galabau-Interview ĂŒber Herausforderungen, Kosten und den Reiz des Jobs.

SpektakulĂ€re Großbaumverpflanzungen: Opitz wird 60
„Es gibt keinen schöneren Beruf als die Arbeit mit und in der Natur": Heike Braam ist GeschĂ€ftsfĂŒhrerin der Firma Opitz und Tochter des FirmengrĂŒnders. | Foto: Johannes Tauras

Ihre Firma ist seit Jahrzehnten auf Großbaumverpflanzungen spezialisiert und europaweit im Einsatz: Hand aufs Herz, ist trotz aller Erfahrungen vor neuen Projekten im Team nicht doch ein wenig Aufregung spĂŒrbar?

Heike Braam: Unser Unternehmen feiert in diesem Jahr sein 60-jĂ€hriges Bestehen und ist seit ĂŒber 50 Jahren in der Großbaumverpflanzung tĂ€tig. Wir haben schon viele Situationen erlebt und können auf einen reichen Erfahrungsschatz zurĂŒckgreifen. Sicher ist, dass kein Baum dem anderen gleicht und jede Verpflanzung ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringt. Neben dem Wetter ist auch die Frage der Zufahrt entscheidend, ob mit der Organisation, den Straßensperrungen usw. alles nach Plan lĂ€uft.

Ich bin sehr stolz auf unser gesamtes Team und die Arbeit, die wir gemeinsam jeden Tag leisten. Bereits in der Planungsphase entwickeln wir einen baustellenspezifischen Ansatz. Diese Planung nimmt einen wichtigen Platz im Projektablauf ein. Aufgrund der teilweise großen Entfernungen zum Einsatzort ist es wichtig, genau zu wissen, welches Equipment vor Ort benötigt wird. Aus diesem Grund bieten wir im Rahmen unseres 360-Grad-Service auch eine Vor-Ort-Besichtigung vor Baustellenbeginn an, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewĂ€hrleisten.

Im Jahr kommt die Firma Opitz auf 1.500 bis 2.500 Großbaumverpflanzungen. | Foto: Jan Potente
Im Jahr kommt die Firma Opitz auf 1.500 bis 2.500 Großbaumverpflanzungen. | Foto: Jan Potente

Welche war die spektakulĂ€rste Großbaumverpflanzung in der Unternehmensgeschichte und warum?

Braam: Aus der langen Liste spektakulĂ€rer EinsĂ€tze möchte ich hier nur zwei Beispiele nennen. Aber ganz sicher gehört die GrĂ¶ĂŸtbaumverpflanzung in Göteborg, Schweden, dazu. Die Aufgabe bestand darin, eine 180 Tonnen schwere Rotbuche zu verpflanzen. Doch das einzig Unvorhersehbare, aber bei Großbaumverpflanzungen immer wieder entscheidende, das Wetter, machte den lange im Voraus geplanten Einsatz extrem anspruchsvoll. Der Einsatz konnte nicht verschoben werden, da Straßensperren, extrem viel Technik und ein Bauzeitenplan fĂŒr eine Tunnelröhre Druck machten. Mit vollem Einsatz aller Beteiligten gelang es, den Baum an die gewĂŒnschte Stelle zu versetzen. So konnten die Ausbauarbeiten fĂŒr den öffentlichen Verkehr wie geplant weitergehen.

Wenn ich an die maschinelle Großbaumverpflanzung denke, fĂ€llt mir sofort der Business Campus in Garching ein. Dieses Projekt ist mittlerweile zu einem Herzensprojekt geworden. Im bisherigen Projektverlauf haben wir ĂŒber 400 GroßbĂ€ume an neue Standorte verpflanzt beziehungsweise gepflanzt und alle notwendigen Folge- und Pflegearbeiten ĂŒbernommen. Die Zusammenarbeit mit Menschen, fĂŒr die BĂ€ume ebenfalls einen hohen Stellenwert haben, macht Freude und hat diese grĂŒne Business-Oase entstehen lassen.

Welche Maschinen setzen Sie ein?

Braam: Mein Vater hat vor ĂŒber 50 Jahren unsere erste Rundspatenmaschine gebaut. Seitdem wurden die „Optimal“-Maschinen stĂ€ndig weiterentwickelt. Bei uns sind „Optimal“-Rundspatenmaschinen von 85 bis 300 Zentimeter im Einsatz. Die kleineren sowohl auf TrĂ€gerfahrzeugen wie Teleskopladern mit ausfahrbarem Arm, sodass auch am Hang gearbeitet werden kann oder in der zweiten/dritten Reihe gestochen und eingesetzt werden kann, als auch auf Raupenladern, wenn es das GelĂ€nde erfordert. Die grĂ¶ĂŸeren Modelle sind auf Lkw montiert, die auch den Baumtransport auf öffentlichen Straßen schonend bewĂ€ltigen, da die BĂ€ume nicht balliert werden mĂŒssen. Die „Optimal“ 3000 ist die grĂ¶ĂŸte Verpflanzmaschine Europas.

Heike Braam und die Firma Opitz

Heike Braam ist GeschĂ€ftsfĂŒhrerin des international agierenden Unternehmens Großbaumverpflanzung Opitz in Heideck (20 Mitarbeiter). Sie ist die Tochter von GrĂŒnder Dieter Opitz, der laut Firmengeschichte 1964 mit einem Schubkarren und ein paar Hundert D-Mark Startkapital anfing. Der klassische GaLaBau-Betrieb wuchs bestĂ€ndig und spezialisierte sich 1971 auf Großbaumverpflanzungen und Baumpflege. Zu den Kunden gehören Garten- und Landschaftsbaubetriebe, Kommunen und Liegenschaftsverwaltungen, Privatfirmen und Baumfreude im Allgemeinen. Die Zahl der Großbaumverpflanzungen schwankt zwischen 1.500 und 2.500 im Jahr. Seit Bestehen der Firma waren es mehr als eine Million. „Viele von uns und noch mehr von unseren Maschinen, die in Baumschulen auf der ganzen Welt im Einsatz sind“, sagt Heike Braam. Im deutschsprachigen Raum hat das Unternehmen StĂŒtzpunktpartner in Leipzig, Uetersen und Wien, im europĂ€ischen Ausland gibt es eine langjĂ€hrige Zusammenarbeit mit Partnern in den Niederlanden, Schweden, Frankreich, Italien, der Slowakei, Lettland und Ungarn.

Geht es um BĂ€ume und deren Erhalt, wird es schnell emotional – nicht nur angesichts des Klimawandels und seiner Folgen: Wie sind Ihre Erfahrungen mit Anwohnern, Auftraggebern, Kommunen oder Politikern?

Braam: Überwiegend positiv! Die Anwohner wollen wissen, wohin die BĂ€ume versetzt werden oder freuen sich ĂŒber die Schattenspender, die in ihrer unmittelbaren NĂ€he einen neuen Standort gefunden haben. Oft erfahren wir auch kleine Anekdoten zu den BĂ€umen, zu welchem Anlass sie damals gepflanzt wurden etc.

FĂ€llen oder Verpflanzen: Wohin geht der Trend?

Braam: Nicht jeder Baum ist fĂŒr eine Verpflanzung geeignet oder verpflanzbar. Deshalb muss vor jeder grĂ¶ĂŸeren Baumverpflanzung sorgfĂ€ltig geprĂŒft werden, ob der betreffende Baum erfolgreich verpflanzt werden kann. Wenn alles dafĂŒrspricht, ist die Entscheidung fĂŒr eine Verpflanzung richtig, denn in den seltensten FĂ€llen können die zu verpflanzenden BĂ€ume 1:1 ersetzt werden.

Worauf ist im AbwÀgungsprozess besonders zu achten?

Braam: Von besonderem Interesse ist der neue Standort. Das ist der Ort, an dem der Baum in Zukunft stehen und wachsen soll. Hier wird geprĂŒft, ob und welche Bodenverbesserungen vorgenommen werden können oder ob eine Drainage notwendig ist, wenn der Standort zu nass ist. Neben der PrĂŒfung der technischen Machbarkeit wie Zuwegung, Bodenerkundung etc. ist die VitalitĂ€t des Baumes entscheidend. VerfĂŒgt der Baum ĂŒber ein kompaktes Wurzelsystem oder ist eine Vorbereitung ein Jahr vor der Verpflanzung zu empfehlen?

Was kostet eine Großbaumverpflanzung ĂŒberhaupt?

Braam: Die Kosten der maschinellen Verpflanzung hĂ€ngen von Parametern wie BaumgrĂ¶ĂŸe, Transportentfernung und -strecke, Anzahl der zu verpflanzenden BĂ€ume im Projekt und anderen örtlichen Gegebenheiten ab und liegen in der Regel zwischen 250 und 2.500 Euro pro Baum.

Verpflanzung eines GrĂ¶ĂŸtbaums. | Foto: Opitz
Verpflanzung eines GrĂ¶ĂŸtbaums. | Foto: Opitz

Welche gravierenden Fehler sind bei der Vor- und Nachbereitung dringend zu vermeiden?

Braam: GrĂ¶ĂŸte Sorgfalt ist auf die Pflege der BĂ€ume nach der Verpflanzung zu verwenden. Eingriffe in den neuen und alten Baumstandort sind unbedingt zu vermeiden.

Gedeiht die grĂŒne Branche?

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Was macht Ihren Beruf besonders reizvoll?

Braam: Die Zusammenarbeit mit Architekten und Planern, die bereits das Bild sehen, das durch die neue Anordnung der BĂ€ume entsteht, ist ebenso bereichernd wie der Aufruf eines kleinen Jungen, der mit seinem Vater die Rettung einer Kastanie in seinem Heimatort organisiert. Die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen macht vieles möglich, denn es gibt keinen schöneren Beruf als die Arbeit mit und in der Natur und alles, was wir dafĂŒr tun können. Heutzutage ist das auch mit viel Verwaltungsarbeit verbunden, aber jeden Tag bekommen wir tolle Bilder, und gemeinsam finden wir dann einen Weg, die BĂ€ume zu erhalten. So wird die Arbeit nie langweilig.

Auf der GaLaBau 2024 ist Opitz hier zu finden: Halle 4/4-249.
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