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B_Iumweltbau

Hohe Präzision unter Hauptverkehrsachse

In Rostock arbeitete Echterhoff von Februar 2023 bis Juli 2025 an einer der komplexesten Kanalsanierungen Norddeutschlands. Unter der stark befahrenen Werft- und Lübecker Straße wurde der 111 Jahre alte Mischwasserkanal auf einer Länge von rund 610 Metern vollständig erneuert – bei laufendem Stadtverkehr und in unmittelbarer Nähe zu Straßenbahntrassen, Hauptversorgungsleitungen und der Warnow.

111 Jahre alter Werftsammlers Rostock unter Hauptverkehrsachse saniert
Anteiliges Baufeld mit Baugruben, Heber, Ersatzstraße, BE-Fläche | Foto: Echterhoff

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Der Bereich des Werftdreiecks gilt als eine der wichtigsten Verkehrsachsen der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Sie verbindet die Stadtteile am Werftdreieck mit der Innenstadt und ist von Gleisanlagen, Versorgungsleitungen und dicht bebautem Umfeld geprägt. Entsprechend anspruchsvoll war die Ausgangslage für die Sanierung: Der Hauptsammler aus dem Jahr 1910 entwässert große Teile des Stadtgebiets und war in die Jahre gekommen – Schadstellen, Rissbildungen und unzureichende Tragreserven machten eine grundhafte Sanierung unumgänglich. Zugleich sollte die Verkehrsachse während der gesamten Bauzeit in mindestens einer Richtung befahrbar bleiben. Um die Abwasserableitung trotzdem sicherzustellen, war eine aufwendige bauzeitliche Abwasserüberleitung erforderlich – eines der Kernelemente dieses Projekts.

Rohrvortrieb unter der Straßenbahn

Startbaugrube mit Vortriebsrohr | Foto: Echterhoff
Startbaugrube mit Vortriebsrohr | Foto: Echterhoff

Um den Bestandskanal sanieren zu können, setzte Echterhoff zunächst auf das Mikrotunnelverfahren, wobei Stahlbetonrohre DN 1600 mit einer Länge von 130 Metern eingebaut wurden. Dieser Vortriebsstrang bildet die zentrale Verbindung der temporären Abwasserüberleitung unter den Gleisen der Rostocker Straßenbahn AG. Die Startbaugrube mit einer Verbaufläche von 600 Quadratmetern wurde wasserdicht mit Spundwänden und Unterwasserbeton hergestellt – in 10 Metern Tiefe, mit 17,5 Meter langen Spundbohlen. Die Zielbaugrube entstand als Spritzbetonkonstruktion mit Tiefbrunnen-Wasserhaltung. Insgesamt kamen über 1.000 Quadratmeter Trägerbohlwände für Schacht- und Einhebebaugruben zum Einsatz.

Startbaugrube mit 17 m Spundbohlen | Foto: Echterhoff
Startbaugrube mit 17 m Spundbohlen | Foto: Echterhoff

Mit dem Mikrotunnel konnte der Abwasserfluss über die neue Heberleitung (DN 1400, Länge 530 Meter, teils ober-, teils unterirdisch) umgeleitet werden. Sie bewältigt bis zu 1.200 Liter pro Sekunde – unterstützt durch sieben Pumpwerke, die das Abwasser aus seitlichen Zuläufen separat ableiten.

Sanierung unter schwierigen Bedingungen

Erst mit Inbetriebnahme des Hebers war der Sanierungsabschnitt im Bestandskanal abwasserfrei und zugänglich. Anschließend erfolgten die Reinigung, 3D-Vermessung und statische Untersuchung des Altprofils. Das neue Sanierungsprofil besteht aus kurzen GFK-Kurzrohren mit Trockenwetterrinne (Profil 1840/1270 mm, Wandstärke 45 mm). Eingezogen wurden insgesamt 225 Stück dieser glasfaserverstärkten Kunststoffrohre – ergänzt durch 18 Bogensegmente, um den 90-Grad-Bogen des Altkanals zu sanieren. Das Einziehen erfolgte über zwei Einhebebaugruben, unterstützt durch neun neu errichtete Wartungsschächte (DN 1000, GFK).

Einhebegrube mit Echterhoffverbau | Foto: Echterhoff
Einhebegrube mit Echterhoffverbau | Foto: Echterhoff

„Die Maßnahme verlangt hohe Präzision in Planung und Ausführung“, erklärt Christian Schmidt von Echterhoff. „Wir bewegen uns hier unter einer der wichtigsten Straßen Rostocks, mit minimalem Spielraum und zahlreichen parallel verlaufenden Medienleitungen – jeder Arbeitsschritt muss sitzen.“

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20 Tiefbrunnen und viele Abstimmungen

Zur Grundwasserabsenkung setzte Echterhoff eine Kombination aus Tiefbrunnen, Vakuumentwässerung und offener Wasserhaltung ein. Entlang der Trasse arbeiteten insgesamt 20 Tiefbrunnen, um den hohen Grundwasserstand zu kontrollieren und trockene Baugruben zu gewährleisten.

Hinzu kamen umfangreiche Abstimmungen mit Medienträgern, Versorgungsunternehmen und der Straßenbahn Rostock (RSAG). Zahlreiche Leitungen – darunter Fernwärme-, Gas- und Trinkwasserhauptversorgungen – mussten umgelegt oder temporär zurückgebaut werden, um ein freies Baufeld zu schaffen. „Die Baustelle ist ein Paradebeispiel für interdisziplinäre Zusammenarbeit“, so Schmidt. „Ohne die enge Koordination mit der Stadt, der Nordwasser GmbH, der RSAG sowie den Büros für Planung und Bauüberwachung, der DAR GmbH und der IBVM GmbH, wäre dieses Projekt in dieser Form gar nicht möglich gewesen.“

Eingebautes Sanierungsprofil | Foto: Echterhoff
Eingebautes Sanierungsprofil | Foto: Echterhoff

Präzision unter der Erde – Teamarbeit an der Oberfläche

Nach rund 20 Monaten intensiver Vorarbeiten konnte das Einzelrohr-Lining des 111 Jahre alten Mischwassersammlers innerhalb von nur drei Monaten erfolgreich umgesetzt werden – inklusive Anbindung der Seitenzuläufe, Einbau der neuen Wartungsschächte und statisch erforderlicher Ringraumverfüllung. Im Anschluss an die Inbetriebnahme des sanierten Kanals wurden sämtliche Baugruben wieder verfüllt, der Verbau und die Wasserhaltung zurückgebaut sowie alle provisorisch verlegten Leitungen in ihre ursprünglichen Trassen zurückgeführt. Die temporären Abwasserpumpwerke gingen außer Betrieb, die Heberleitung wurde gereinigt und ausgebaut. Abschließend erfolgte die Wiederherstellung der Oberflächen – Straßen, Geh- und Radwege sowie Grünflächen –, sodass die aufwendige und technisch anspruchsvolle Gesamtmaßnahme nach weiteren sechs Monaten vollständig abgeschlossen werden konnte.

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